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Lebenslauf

Die fachliche Visitenkarte Ihrer Bewerbung

Ihr Lebenslauf ist dazu da, anderen einen Überblick über Ihren Werdegang, Ihre Erfahrungen und Qualifikationen zu geben. Im besten Fall funktioniert das selbsterklärend, ohne weitere Details wie Zeugnisse und Zertifikate hinzuzunehmen. Dieser Hinweis ist mir sehr wichtig, weil genau hier der erste große Fehler liegt, den ich in den meisten Kundenunterlagen sehe. Daher möchte ich darauf ein bisschen genauer eingehen und Ihnen diese Hausaufgaben ersparen, falls wir später miteinander arbeiten.
 
Viele meiner Kunden nennen nur die Stelle, Firma und den Zeitrahmen ihrer Anstellung, lassen aber alle weiteren Punkte weg. Die Begründung ist fast immer gleich: „Die Details stehen ja im Zeugnis.“ Dadurch bekommt man allerdings beim ersten Überfliegen keine Idee davon, was genau Sie eigentlich können und gemacht haben. Genau das ist allerdings das Ziel Ihres Lebenslaufs. Machen Sie es anderen so leicht wie möglich, Ihre Stärken zu erkennen. Das schaffen Sie durch inhaltliche Aussagekraft und auch durch die optische Gestaltung, die den Blick auf das Wesentliche lenkt.

Mit einem kleinen Perspektivenwechsel auf die Gegenseite wird auch schnell klar, warum es keine gute Idee ist, auf Details zu verzichten. Wenn Sie sich den ganzen Tag Bewerbungen verschiedenster Menschen anschauen, müssen Sie schnell und einfach die wichtigsten Punkte entnehmen können. So können Sie entscheiden, ob es sich lohnt, sich den Rest der Bewerbung auch noch anzuschauen, oder ob Sie den Bewerber aussortieren. Wenn der erste Eindruck gut ist, investiert man weitere Zeit – wenn nicht, dann nicht. Uns geht es bei Werbung schließlich auch nicht anders. Spricht sie uns an, dann schauen wir genauer hin. Hat sie keinen Bezug zu uns und dem, was wir brauchen, schauen wir nicht genauer hin. Der Vergleich passt hier sehr gut, denn eine Be-/Werbung ist genau das, nur dass Sie sich selbst vermarkten wollen.

Präsentieren Sie Ihre Stärken und lassen Sie andere nicht danach suchen

Wenn all Ihre Vorzüge und Erfahrungen nur in den Zeugnissen zum Vorschein kommen, gehen Sie das große Risiko ein, dass sie niemals gelesen werden. Sie haben vielleicht das perfekte Profil für eine Stelle, bekommen Sie am Ende aber nicht, weil Sie es anderen überlassen, danach zu suchen. Die Frage ist, warum sollte die Personalabteilung nach Ihren Stärken suchen und sich zusätzliche Arbeit machen, wenn Sie diese nirgendwo erwähnen? Wenn andere sich hier besser vermarkten, haben Sie am Ende das Nachsehen. Sie wollen immerhin für sich werben und keine „Schnitzeljagd“ veranstalten.
 
Diese Einsicht überrascht die meisten, prägt sich aber auch genau deshalb sehr stark ein. Ich bin sicher, dass Ihnen dieser Kardinalsfehler nicht mehr passiert und Sie Ihren Lebenslauf gleich ergänzen werden. Damit sind Sie einigen Mitbewerbern jedenfalls schon einen großen Schritt voraus.

Weitere klassische Fehler im Lebenslauf, die es zu vermeiden gilt

Fehlende Monatsangaben sind ein gängiger Versuch, um Lücken zu kaschieren. Eine Angabe von 2020-2021 könnten zwei volle Jahre sein oder nur zwei Monate, nämlich von Dezember 2020 bis Januar 2021. Hier schaut man gerne noch mal genauer hin und gleicht Zeiten mit Ihren Zeugnissen ab.
Gleiches gilt für fehlende Angaben zum konkreten Arbeitgeber oder Bildungsanbieter. Wenn Sie Fortbildungen und Arbeitsverhältnisse angeben, sollte auch klar erkennbar und nachvollziehbar sein, wo genau Sie in dieser Zeit waren. Unvollständige Daten machen eher den Eindruck, dass hier geschummelt oder hochgestapelt werden soll.

Ihre Eltern und Geschwister haben nichts in Ihrem Lebenslauf zu suchen, auch wenn Sie es im Deutschunterricht der neunten Klasse so gelernt haben. Ihre Familie hat keinerlei Aussagekraft darüber, was Sie können. Daher streichen Sie diesen Teil einfach ersatzlos aus den persönlichen Daten.

Starten Sie immer mit den neusten Angaben und arbeiten Sie sich dann rückwärts. Ihre jetzige Position oder Ausbildung ist deutlich relevanter als Ihre Schulbildung, die ggf. schon viele Jahre zurückliegt. Man stellt Sie vermutlich für die Fähigkeiten ein, die Sie zuletzt gesammelt haben und nicht dafür, dass Sie in einer bestimmten Grundschule waren. Stellen Sie sich vor, Sie möchten den Lebenslauf einer 50-jährigen Fachkraft lesen und müssen sich erst einmal durch Grundschule und Ausbildung blättern. 😉

Besonders im Bereich der Schulbildung geht es oft bis zu „Adam und Eva“ zurück. In aller Regel ist der letzte und höchste Schulabschluss völlig ausreichend und diverse Schulwechsel oder Ihre Grundschulzeit dürfen gerne gestrichen werden. Auch hier kann es selbstverständlich Ausnahmen geben, wenn Sie z.B. einen höheren Abschluss sehr viel später nachgeholt haben. Streichen Sie, was hier überflüssig ist und keine Lücken aufwirft.

Beim Thema „Bewerbungsdesign“ scheiden sich die Geister und das ist völlig in Ordnung. Es ist eine Geschmacksfrage, ob Sie sich z.B. für Farbe entscheiden oder nicht. Das Endergebnis muss zu Ihnen passen und Sie müssen sich damit wohlfühlen. Allerdings können Sie auch in schlichten Varianten dafür sorgen, dass der Blick auf die wichtigsten Details fällt und durch die Gestaltung etwas gesteuert wird. Nutzen Sie daher sinnvolle Absätze und Formatierungen, sodass nicht alles gleich aussieht. Wenn Ihr Gegenüber lange suchen muss, um zu sehen, wo welche Angaben stehen, landen Sie ggf. schneller auf dem Absagen-Stapel als es Ihnen lieb ist. Je mehr Arbeit Sie sich hier machen, desto weniger hat Ihr Gegenüber damit.

Beschränken Sie sich mit Ihrem Anhang und Ihren Angaben auf das, was wirklich wichtig ist. Uralte Praktika und Fortbildungen haben heute nicht mehr viel Aussagekraft und können daher gerne gestrichen werden, solange dadurch keine Lücken entstehen. Auch hier kann es Gründe geben, das eine oder andere beizubehalten. Grundsätzlich können Sie sich aber die Daumenregel merken, keine Bescheinigungen mitzuschicken, die älter als zehn Jahre sind, sofern es sich nicht um berufsqualifizierende Abschlüsse handelt.

Diese klassischen Fehler werden Ihnen jetzt vermutlich nicht passieren. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie Ihren Lebenslauf am besten aufbauen und welche Inhalte hineingehören, melden Sie sich gerne bei mir. Gemeinsam entwickeln wir eine Strategie, um das Beste aus Ihrem Profil herauszuholen und zu entscheiden, welche Inhalte Sie dafür besonders hervorheben sollten. Mit einem Mappencheck können Sie sich ganz einfach ein erstes Feedback zu Verbesserungspotenzialen einholen.